Die Choralpraxis, den die Choralschola ZHdK pflegt, steht in der Tradition des Klosters Maria Einsiedeln unter seinem Choralmagister Prof. Dr. P. Roman Bannwart.

Die Einsiedler-Tradition der Gregorianikinterpretation legt - nebst der rhythmischen Umsetzung der mit den Neumen des Codex 121 versehenen Quadratnotation - großes Gewicht auf die stimmbildnerischen Qualitäten der Ausführung. Details im sprachlichen und rhythmischen Bereich werden aufgrund der Erkenntnisse und Entwicklungen der Semiologie umgesetzt.

Eine Besonderheit der Choralschola ZHdK stellt seit einigen Jahren das Singen aus originalen Quellen dar. Eigens gefertigtes Notenmaterial verbindet jeweil eine diastematisch lesbare Notation (z.B. Neumen auf Lininen oder historische Quadratnotation) mit den aufführungspraktischen Anweisungen einer ebenfalls originalen adiasteamtischen Quelle (meist reine Neumennotationen). Der dadruch entstehende Kontakt mit den Originalnotationen schafft einen engeren Bezug zu den Ursprüngen dieser Musik und verleicht den Interpretationen eine besondere Note.